Programm
PRÄLUDIUM-ABZÄHLEN:
RASTERN,SCHICHTEN,VERSCHIEBEN:
ERKENNEN, ERZÄHLEN, ERAHNEN:
UNTERSCHEIDEN, VERBINDEN, ORDNEN:
Erik Satie: Véxations für Klavier, verschiedene Pianistinnen und Pianisten
› Foyer Hotel Hecht, Gottlieben › Sa 22. März bis So 23. März 2014
im Rahmen der Performance-Woche «der Hecht an der Grenze»
Generalversammlung forum 13 Uhr, Bodmannhaus Gottlieben, Konzert 16 Uhr (bis Sonntag, ca. 12 Uhr)
Christoph Stiefel Inner Language Trio /
Gabriela Gerber, Lukas Bardill, Videoinstallation / Barbara Benary, Komposition
› Theaterwerkstatt Gleis 5, Frauenfeld › Sa 10. Mai 2014
Bar 19 Uhr, Beginn 19.30 Uhr
Peter Gallin : Kommentar
Heinrich Ignaz Franz Biber: Rosenkranz-Sonaten (1676):
Renate Steinmann, Violine; Jermaine Sprosse, Cembalo, Orgel; Vinicius Pérez, Laute; Martin Zeller,
Viola da Gamba / Evelina Cajacob, Videoinstallation / Elisabeth Nembrini, Lichtinstallation / Corinne Holtz, Kommentar
› Bibliothek Kloster Fischingen, Fischingen › Sa 24. Mai 2014
Bar 19 Uhr, Beginn 19.30 Uhr
Corinne Holz :  Kommentar
Andrea Saemann, Performance /
Kompositionen von Tom Johnson, Karlheinz Stockhausen, Robert Schumann: Claudia Rüegg, Klavier /
Bernard Tagwerker: «to whom it may concern» / Zsuzsanna Gahse, Lesung «Donauwürfel»
› Hänkiturm, Aadorf › Sa 21. Juni 2014
Bar 19 Uhr, Beginn 19.30 Uhr
Bernard Tagwerker : Kommentar 
Standorte Ùbersicht

Samstag, 22. März 2014, 16 Uhr bis Sonntag, 23. März 2014, ca. 12 Uhr
Foyer Hotel Hecht, Gottlieben, im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Der Hecht an der Grenze"

Die vollständige Aufführung der Véxations für Klavier von Erik Satie erfordert 840 Wiederholungen einer kurzen, „sehr langsam“ zu spielenden Klaviersequenz und dauert achtzehn bis zwanzig Stunden. Das ist für die Pianistinnen und Pianisten eine Übung in innerer Ruhe und Konzentration. Die Véxations sind aber auch eine Abzählübung, denn für Spielende und Hörende beginnt sich die Welt alsbald anders zu drehen: Die Endlosmelodie entwickelt einen Sog und verleitet dazu sich in ihr zu verlieren. Bald verliert man jedes Zeitgefühl. Irgendwann sehnt man sich dem Ende dieser Melodie entgegen und hofft gleichzeitig, dass sie niemals verklingen möge.
Programm
Erik Satie (1866 – 1925) :  Véxations (um 1893) 

am Klavier : Natascha Albash, Hans Galli, Rosmarie Gut, Claudia Hée, Johannes Herrmann, Stefan Kaegi, Harry Klewitz, Martin Preisser, Myriam Ruesch, Claudia Rüegg, Irene Roth und Andreas Vogel
Pour se jouer 840 fois de suite ce motif, il sera bon de se préparer au préalable, et dans le plus grand silence, par des immobilités sérieuses. (Erik Satie)
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PRÄLUDIUM-ABZÄHLEN:
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www.derhechtandergrenze.ch
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RASTERN,SCHICHTEN,VERSCHIEBEN:
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Samstag, 10. Mai 2014           Bar 19 Uhr, Beginn 19.30 Uhr 
Gleis 5, Frauenfeld

In isorhythmischer Musik werden gleichbleibende, rhythmische Muster proportional vergrössert und verkleinert, übereinander geschichtet und zueinander verschoben. Das Zählen und Abzählen führt zu sich wandelnden Proportionen und damit zu musikalischer Entwicklung. Was sich im digitalen Bereich präzise fassen und als Zahlenverhältnisse benennen lässt, entzieht sich in seiner Komplexität in gewissen Teilen der Wahrnehmung und ist in der analogen Umsetzung durch live spielende Musiker geprägt durch minimale Unregelmässigkeiten: Sie lassen uns die Musik als lebendig wahrnehmen. Wir hören die nicht benennbaren Dunkelziffern an den Rändern des Konzeptes mit – jene Unschärfebereiche, die auch die klare Zahlensprache von Statistiken oder Geschäftsberichten begleiten.
Programm

Christoph Stiefel’s Isorhythm Trio Christoph Stiefel, piano & composition;
Arne Huber, bass;   Kevin Chesham, drums

Gabriela Gerber, Lukas Bardill : Zuckerberg   Videoinstallation

Barbara Benary System Piece: Tala Convergence    Publikumsperformance

Peter Gallin : Kommentar
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www.theaterwerkstatt.ch
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ERKENNEN, ERZÄHLEN, ERAHNEN:
Samstag, 24. Mai 2014          Bar 19 Uhr, Beginn 19.30 Uhr
Kloster Fischingen – Bibliothek
Zahlen bedeuten mehr, als wir zählen können. Zahlen halten den Kosmos zusammen und verbinden den Menschen mit dem Universum, in Albert Einsteins Relativitätstheorie ebenso, wie in Platons „Politeia“ oder in der Zahlensymbolik des Barock. Hier sind die Zahlen voller Bedeutung und sie erzählen durch Architektur, bildende Kunst und Musik als vermittelnde Kraft zwischen Mensch und Gott.
Programm

Heinrich Ignaz Franz Biber (1644 – 1704) :  Rosenkranz-Sonaten (1676)
Renate Steinmann, Violine; Jermaine Sprosse, Cembalo / Orgel; Vinicius Pérez, Laute; Martin Zeller, Viola da Gamba

Evelina Cajacob : HandArbeit  Videoinstallation

Elisabeth Nembrini  : Lichtinstallation

Corinne Holz :  Kommentar
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UNTERSCHEIDEN, VERBINDEN, ORDNEN:
Samstag, 21. Juni 2014       Bar 19 Uhr, Beginn 19.30 Uhr
Hänkiturm, Aadorf

In der Schrift „Theogonie“ schildert der griechische Dichter Hesiod um 700 v. Chr. das Werden der Welt als einen Übergang vom Chaos in das geordnete Universum des Kosmos. Wenn er erzählt, wie dem Chaos Finsternis (Erebos) und Nacht (Nyx) entsprangen und diese später den Tag zeugten, erzählt er auch, wie alles, die Schemen der Nacht und die Ordnungen des Tages in der Formlosigkeit des Chaos gründen.
Durch Zahlen finden wir Form und Ordnung in der Formlosigkeit, sie sind uns ein Mittel um die Dinge in ihrer Verschiedenartigkeit zu erkennen. Mit Zahlen bilden wir Zusammenhänge, Kategorien und Ordnungen, die es uns erlauben, uns in der Welt zurechtzufinden. Zahlen sind uns aber auch Orakel, wenn wir sie in Wahrscheinlichkeitsrechnungen und Prognosen von der Zukunft sprechen lassen.

Programm

Andrea Saemann (*1962) :  Les nombres premiers    Performance

Tom Johnson (*1939 ): Das Sieb des Eratosthenes (1992)               
Karlheinz Stockhausen (1928 – 2007) : Klavierstück IX (1962)    
Robert Schumann (1810 – 1856 ): Nachtstücke op.23 (1839)  Claudia Rüegg, Klavier

Bernard Tagwerker (*1942) : to whom it may concern (2012)  Buchpräsentation

Zsuzsanna Gahse (*1946)   aus: Donauwürfel (2010)  Lesung    

 Bernard Tagwerker : Kommentar  

„... Zahlen sind freie Schöpfungen des menschlichen Geistes, sie dienen als ein Mittel, um die Verschiedenheit der Dinge leichter und schärfer aufzufassen. Durch den rein logischen Aufbau der Zahlen-Wissenschaft und durch das in ihr gewonnene stetige Zahlen-Reich sind wir erst in den Stand gesetzt, unsere Vorstellungen von Raum und Zeit genau zu untersuchen, indem wir dieselben auf dieses in unserem Geiste geschaffene Zahlen-Reich beziehen.“

(Richard Dedekind: Was sind und was sollen die Zahlen? Vorwort zur zweiten Auflage, Braunschweig1893, S. VIII)
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